Gärtnerhof Wildes Gemüse

Roddahner Dorfstr. 8
16845 Neustadt (Dosse)

(0339) 7380471

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Der Gärtnerhof „Wildes Gemüse“ liegt in dem kleinen Dorf Roddahn in der Ost-Prignitz, 85 km westlich von Berlin. Das Landschaftsbild bestimmen ausgedehnte Luch- und Niedermoorgebiete, charakteristisch sind die von unzähligen Gräben und Kanälen durchzogenen Grünländer und Ackerflächen. Gestaltet und geprägt durch die Weichsel-Eiszeit vor 20.000 Jahren, entstanden hier große Moor- und Sumpfgebiete wie Havellandluch, Rhinluch und Dossebruch. Aus solchen tieferen Lagen erhoben sich Flächen auf Grund- und Endmoränenplatten, sogenannte Ländchen. Roddahn – ein altes Dorf, erstmals 1240 urkundlich erwähnt – befindet sich auf einer kleinen, sandigen Anhöhe.

 

Ich bewirtschafte den Hof seit 10 Jahren und pflanze Gemüsesorten, die auf dem sandigen, leicht humosen Boden gut gedeihen, insbesondere Möhren, Zwiebeln, Bohnen, Kartoffeln und Salate.  Auf einer Ackerfläche von einem halben Hektar kultiviere ich aus Liebe und Faszination zum Gemüse eine bunte Vielfalt alter Sorten und ökologischer Neuzüchtungen. Sie finden bei mir die Rote-Beete: Marner Halanga, Carotine, Tondo di Chioggia neben ökologischen Zuchtsorten wie Janis und Robuschka, die Möhrensorten Blanche 1/2 longue de Vosges, Jaune Obtuse du Doubs neben Milan und Finn sowie Buschbohnen Butterzart und Berliner Markthalle neben Cupidon und Caruso. In diesem Jahre werde ich einige historische Radieschensorten ausprobieren: Feuerkugel, Purple Plum und Woods. Die Kartoffelsorte Bamberger Hörnchen kommt sehr gut auf diesem mageren Sandboden zurecht, und Kunden mögen außerdem die Belle de Fontenay, eine feine Frühkartoffel. Außerdem wachsen im geschützen Zelt 40 Tomatensorten in unterschiedlichsten Formen und Farben: kleine und große in Gelb, Orange, Grün, Rot, Schwarz – gestreift oder einfarbig. Einige alte Apfelbaum- und Birnensorten: Gelber Bellefleur, James Grieve, Signe Tillisch  u.a. sowie die Gute Luise und Frühe von Trevoux benötigen noch etwas Zeit bis zur ersten großen Ernte. Johannisbeeren und Erdbeeren gedeihen hier prächtig. Einmal wöchentlich in der Saison fahre ich auf den Wochenmarkt nach Potsdam-Babelsberg und biete die bunte Vielfalt an. Besonders beliebt ist mein Pflück- und Wildsalat mit essbaren Blüten.

Zu meinem Werdegang: Vor 20 Jahren habe  in den Vogesen auf der Ferme de Truttenhausen Gemüsebau kennen und lieben gelernt und die bio-dynamische Landwirtschaftsschule besucht. Ein weiteres Jahr absolvierte ich in den Laboratoires Weleda France im Heilpflanzengarten. Später habe ich an der Humboldt-Universität zu Berlin Gartenbauwissenschaften mit dem Schwerpunkt Obst- und Gemüsebau studiert. Besonders inspirierend war der Besuch des Gartens in Findhorn, Schottland für mich.

 

Roddahn, weit abgelegen von Großstadt und Industrie, mit dem beinah dunkelsten Nachthimmel weit und breit, ist ein lebendiges Dorf mit einem regen Dorfleben. Es gibt eine Freie Schule, einen Naturbauhof für ökologische Baustoffe, einem Bio-Mutterkuh-Betrieb auch mit Paint Horses, einer Tierarztapotheke, Bienenzüchtern und Gärtnern – sogar ein Kino gibt es hier! Zudem sorgen die Zugvögel: Kraniche, Wildenten und Wildgänse für mächtig Radau, wenn sie in den frühen  Morgenstunden zu den nahrungsreichen Fressplätzen aufbrechen und in den Abendstunden an die wasserreichen Rastplätze an der Havel zurückkehren und somit lautstark über Roddahn hinwegfliegen  [1]

 

Zu besonderen Anlässen wie der „Brandenburger Landpartie“ oder auf Anfrage können Sie meinen Gärtnerhof „Wildes Gemüse“ in Roddahn gern einmal besuchen kommen.

 

[1]          Die geschütze untere Havelniederung bildet zusammen mit den angrenzenden Luchlandschaften - großflächig sind Feucht- und Naßwiesenbereiche an Dosseniederungen und Rhinluch unter Schutz gestellt - den größten zusammenhängenden, geschlossenen Niedermoorkomplex in Brandenburg und ist als Important Bird Area ausgezeichnet.