Ehrenamtlich Engagierte aus Kyritz geehrt

Kyritz, den 07.12.2017

Mit einer Feierstunde wurden am Abend des 5. Dezember im Ratssaal von Kyritz ehrenamtlich engagierte Menschen geehrt. Neben einem Buffet gehörten zum Rahmenprogramm Musik von Marnie Mübus und Ben Bayreuther aus Uwe‘s Musikschule, der Film „Alltagshelden“ mit Kyritzer und geflüchteten Kindern und Jugendlichen sowie ein Film mit Bildern vom diesjährigen Hansefest.

 

Bürgermeisterin Nora Görke und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Thomas Settgast verliehen den Ehrenamtspreis der Stadt Kyritz 2017 an Marlene Neubauer. Marlene Neubauer hatte vor elf Jahren das Kleeblatt-Turnier ins Leben gerufen, parallel dazu bildete sich damals das Kleeblatt. Das erste Kartenspielen fand in Kyritz statt. Damals wurde auch noch Schach gespielt. Seit damals organisieren Marlene Neubauer und Manfred Pfeifer das Turnier. Gespielt wird im Wechsel in Kyritz, Neustadt, Wusterhausen und Gumtow. An dem Turnier  nehmen  ca. 120 Spieler aus den vier Gemeinden teil und vertreten dort  ihre Gemeinde.

 

Marlene Neubauer ist seit dem 1. Januar 1994 Mitglied der Volkssolidarität und wurde in diesem Jahr 84 Jahre. Von 1994 bis 2006 war sie Mitglied des Vorstandes Volkssolidarität Kyritz e.V. Frau Neubauer war zehn Jahre Mitglied  des Regionalbeirates Prignitz – Ruppin und hat dort Entscheidungen zur Umsetzung der Satzung der Volkssolidarität  mitgetragen. Seit 2006 bis 2016 war sie Ortsgruppenvorsitzende der Ortsgruppe II in Kyritz. Zu dieser Ortsgruppe gehören 85 Mitglieder.  Sie organisierte regelmäßig ein gutes sozial-kulturelles Leben in der Ortsgruppe. Mit Interesse und Ideenreichtum schafft sie es, Informationsveranstaltungen für alle Sprecher der Ortsgruppen, für ihre Ortsgruppe und alle Interessierten zu gesetzlichen Neuerungen, gesundheitlichen Problemen , Sicherheit im Alltag  und Verhaltensweisen im täglichen Leben zu organisieren. Seit 1994 ist sie Mitglied im Seniorenbeirat des Altkreises  Kyritz. Mit großer Hartnäckigkeit setzte sie sich für die Belange der Senioren in Kyritz ein.

 

Viel Aufwand und Energie setzt Marlene Neubauer in die Nachbarschaftshilfe. So werden regelmäßig alte und kranke Senioren der Ortsgruppe besucht und über Hilfsangebote durch die Sozialstation Kyritz informiert. Traditionell immer zu Weihnachten hat Marlene Neubauer dafür gesorgt, dass alle Senioren die aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Weihnachtsfeiern teilnehmen können, aufgesucht werden, ein Präsent von der Ortsgruppe erhalten und über das Programm der Volkssolidarität informiert werden. Das findet eine große Zustimmung durch die Mitglieder. Durch ihre Mitarbeit im Seniorenbeirat hat sie maßgeblichen Anteil für die erfolgreiche Gestaltung der Seniorenwoche in Kyritz. Mit großem Aufwand und persönlichem Einsatz hat Marlene Neubauer in Absprache mit dem Seniorenbeirat jährlich die Eröffnungsveranstaltung der Seniorenwoche geplant und die Durchführung koordiniert und geleitet.

 

Eine besondere Würdigung erhielt das ehrenamtliche Engagement von Michael Fitzner. Michael Fitzner ist seit vielen Jahrzehnten gesellschaftlich aktiv und setzt sich für den Ortsteil Gantikow ein. Schon als Jugendlicher war er als Jugendclubvorsitzender um eine sinnvolle Freizeitgestaltung im Ort bemüht. 1975 trat er der Freiwilligen Feuerwehr Gantikow bei und leistet dort seit über 40 Jahren eine sehr engagierte Arbeit. 2001 übernahm er die Leitung der Ortsgruppe, die er bis heute innehat. Er ist auch die maßgebliche Person in der Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Großheide. Zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen gehen auf sein Engagement zurück. Als Angler im ortsansässigen Verein ist Michael Fitzner seit 1969 aktiv, seit der Wende arbeitet er als Jugendwart im Vorstand und ist seit 2010 auch stellvertretender Vorsitzender. Speziell als Jugendwart hat er in über 20 Jahren eine sehr gute Arbeit geleistet und vielen Junganglern tolle Erlebnisse bei den verschiedensten Veranstaltungen im Verein, auf Kreisebene und im Land verschafft. Sein Engagement im Ort untermauerte Michael Fitzner mit der Bereitschaft sich in den Ortsbeirat wählen zu lassen. Hier zeichnet er sich ebenfalls durch eine aufopferungsvolle und ideenreiche Arbeit zum Wohle des Ortsteils Gantikow aus.

 

Geehrt wurden auch Carola Loest † und Eckhard Loest. Carola Loest war seit 1997 Ortsvorsteherin von Berlitt und Stadtverordnete der Stadt Kyritz seit 2003, beides bis zu ihrem Tod im Dezember 2012. Sie hat in ihrer Amtszeit die Gemeindereform 2003 mitgemacht und große Projekte wie die Berlitter Schlossrenovierung (2002) sowie den Straßenneubau (2004) herausragend gemanagt. Außerdem hat sie sich immer für die Dorfgemeinschaft aktiv eingesetzt und z.B. den Berlitter Weihnachtsmarkt initiiert, der in diesem Jahr sein 10. Jubiläum feiert. Eckhard Loest ist bereits am 14. Januar 1979 in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten und war aktives Mitglied bis zum 29. Juni 2015, d.h. mehr als 36 Jahre lang, zuletzt als Wehrführer. Seit 30. Juni 2015 ist er Alters- und Ehrenmitglied. Beide zusammen waren für Berlitt ein großer Glücksfall, weil sie durch den Einfluss auf den Ortsbeirat und die Feuerwehr in Berlitt die Chance genutzt haben, ohne lange Kommunikationswege für Berlitt viel zu erreichen. Sie haben Dorffeste, Feuerwehrjubiläen und -wettkämpfe organisiert und dadurch viel zum Gemeinwohl und zum Zusammenhalt im Dorf beigetragen. Diese intensive Schaffensperiode wurde durch die Krankheit und den Tod von Carola viel zu früh beendet.

 

Ausgezeichnet wurde zudem Michael Seiffahrt. Michael Seiffahrt aus Lellichow wurde vorgeschlagen, da er seit Jahren im Dorf unterwegs ist und hilft, wo immer Hilfe benötigt wird, z. B. in der Kirche, beim Maibaum aufstellen, etc. Für das Dorf Lellichow hat er eine Kegelbahn gebaut und seit zwei Jahren bemalt er die Kugeln und Kerzen für die Seniorenweihnachtsfeiern sowohl in Lellichow als auch für Kyritz. Egal in welcher Funktion, Michael Seiffahrt ist immer ansprechbar und hilft.

 

Weiterhin wurde das Engagement von Stefan Kieper gewürdigt. Die SG Elektronik Kyritz e.V. ist ein seit Jahrzenten etablierter Verein in Kyritz und der Region. Der Verein hat derzeit mehr als 150 Mitglieder im Alter von 5 bis 75 Jahren und bietet folgende Sektionen im aktiven und passiven Spielbetrieb an: Handball, Kraftsport, Rudern, Sauna, Volleyball, Fitness. Die langjährige Vereinsarbeit findet dabei auch einen Mittelpunkt in der mitgliederstärksten Sektion Handball – wo im Kinder-, Jugend- und Männerbereich aktiv am Spielbetrieb teilgenommen wird.

Einen maßgeblichen Beitrag für die Neuausrichtung des Vereines im Jahr 2012 und die weitere Etablierung des Vereines in und für Kyritz trägt dabei die Handschrift des Vereinsvorsitzenden Stefan Kieper.   Durch seinen Eintritt in den Verein und durch seinen unermüdlichen Einsatz konnte er den Verein und den Sport in der Stadt Kyritz mit prägen und neue Impulse geben.

Ein paar Eckdaten zu der Tätigkeit von Herr Kieper im Verein: aktive Vereinsmitgliedschaft in der Sektion Handball, Vorstandsvorsitzender seit 2012, Mitgliederzahlen von 77 Mitgliedern auf über 150 Mitglieder erhöht, neue Sektion Fitness initiiert mit mehr als 20 neuen Sportbegeisterten,  Erstellung eines Konzeptes für die Vereinsarbeit und Umsetzung dieses Konzeptes, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am und im Ruderzentrum, so dass der Komplex auch für Kyritz und seine Gäste wieder repräsentativ ist, Aktivierung der Sparte des Ruderns und Teilnahme des Vereines am Kyritzer Bootskorso mit LiveBand und  Sommerfest auf dem Vereinsgelände. Auf Grundlage des Vereinsvorsitzes unterstützte und initiierte er in den vergangenen Jahren u.a. folgende Aktivitäten in Kyritz und der Region: Unterstützung „Kyritz radelt an“, Unterstützung „Tour de Prignitz“, Initiator für den Kyritzer „Tag des Sportes“ unter der  Schirmherrschaft der Stadt Kyritz, aktiver Unterstützer für den  Klempowseelauf und den Klempowseetriathlon – wo er Herrn Gubalski von dem  SV Wusterhausen in der Organisation und Durchführung   unterstützte.

 

Auch Wolfgang Frünke wurde geehrt. Wolfgang Frünke ist einer der immer hilfsbereit den Einwohnern, dem Ortsbeitat und der Kirchengemeinde Mechow zur Seite steht. Er zog nach Mechow als seine Schwiegermutter ihn aus gesundheitlichen Gründen brauchte und nahm dafür den täglichen Fahrweg zur Arbeit nach Pritzwalk auf sich. Wolfgang Frünke unterstützt den Ortsbeirat bei seinen Veranstaltungen. In der Kirchengemeinde ist er sehr aktiv. Die Kerzenleuchter an der Decke der Kirche verdanken ihm ihr Strahlen. Pflasterarbeiten, Laubharken, Heckeschneiden - für ihn alles kein Problem, er hilft wo er kann. Auch in der Prüfungskommission der Lehrausbildung sind seine Kenntnisse und Fähigkeiten noch im Ruhestand gefragt.

 

Reinhard Krüger erhielt ebenfalls eine Auszeichnung. Nach dem Ingenieurstudium arbeitete er als Agrarpilot bei Interflug. Nach der Wende gründete er die Flugschule Ardex. Nach dem Zusammenbruch des Agrarfluges kam der Gedanke, mit einem Museum die geschichtliche Entwicklung des ehemaligen größten Agrarflugplatzes der DDR zu erhalten. Sseit Gründung des Fördervereins Agrarflug Kyritz e.V. im Oktober 2010 ist Reinhard Krüger Mitglied, seit 2014 erster Vorsitzender des Vereins. Er unterstützt den Verein bei Veranstaltungen wie 100 Jahre Agrarflug, Tag der offenen Tür, Fly Inn, Prima Messe, Internationaler Museumstag, Lange Nacht der Wirtschaft, hält Verbindung zu Sponsoren, zur Stadtverwaltung Kyritz und pflegt den Kontakt zu ehemaligen Agrarfliegern. Er wirbt unablässig Mitglieder für den Verein, die mittlerweile aus ganz Deutschland kommen und kämpft stetig für den Erhalt des Museums und für dessen Erweiterung.

 

Auch das ehrenamtliche Engagement von Christel Redepenning wurde hervorgehoben. Seit Jahren ist sie an der Carl-Diercke-Schule aktiv tätig und leitet nicht nur die Arbeitsgemeinschaft „Töpfern“, sondern unterstützt auch den Wahlpflichtunterricht „Wirtschaft Arbeit Technik“.

Sie bringt sich mit vielen kreativen, guten Ideen ein und setzt diese aktiv und motiviert und in einer sehr guten Qualität um. Sie investiert sehr viel Zeit bis zur Fertigstellung der Produkte, organisierte schon mehrere Ausstellungen in der Bibliothek oder im Rathaus, um die Töpferarbeiten der Schülerinnen und Schüler in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch für die Kirche in Lellichow gestaltete sie Teile für einen alten Leuchter.

Durch ihre ruhige aber auch konsequente Art gelingt es ihr die Schülerinnen und Schüler so anzuleiten, dass sie kreative Arbeiten erschaffen und stolz sind auf ihre Ergebnisse. Sie initiiert kleine Verkaufsaktionen von selbst gestalteten Töpferarbeiten durch die Schülerinnen und Schüler. In diesem Jahr realisiert Sie mit einer Schülergruppe und Unterstützung der Aktionsgemeinschaft Kyritzer Gewerbe ein besonderes Projekt: den Adventskalender am Rathaus.

 

 

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